Ghost of Tsushima Test für die Playstation 4

In meinem Ghost of Tsushima Test für die Playstation 4 möchte ich prüfen, ob der Hype rund um das Spiel auch wirklich gerechtfertigt ist. Dabei lasse ich mich tatsächlich als Gamer auch ein bisschen von den Emotionen leiten. Ich bin da ohnehin eine schwierige Person. Denn umso mehr Menschen etwas hypen und großmachen wollen, desto weniger Interesse habe ich an der Sache (Ausnahmen gibt es natürlich).

Umso gespannter war ich auf das nächste große Werk von Sucker Punsh. Das Rezept für das Schmankerl passt sehr gut: Ein unverbrauchtes Setting, garniert mit gutem Gameplay und toller Technik sollten eigentlich die Voraussetzung für ein Sterne Gericht sein. Doch ist es wirklich so? Schmeckt es denn am Ende auch so gut? Dazu mehr in meinem Bericht.

Ghost of Tsushima Test – Überzeugt das Spiel?

Da ist es nun, das letzte große Spiel der Playstation 4 Ära. Während die Entwickler Sucker Punsh unter anderem für die Infamous Serie bekannt sind, verschlägt es uns dieses Mal ins asiatische Reich. Die Rahmenhandlung von Ghost of Tsushima ist schnell erklärt:

Die Mongolen greifen Japan an und schlachten die dort lebenden Samurai ab. Nur Jin Sakai und sein Onkel haben diesen brutalen Angriff überlebt. Allerdings wurde Jins Onkel gefangen genommen und ihr wollt natürlich alles daraufsetzen, diesen wieder zu befreien.

Im Laufe der Geschichte werdet ihr sehr stark in die Traditionen und den Regeln der Samurai eintauchen. Die Art und Weise wie Sucker Punsh diese Eingebungen erzählen ist wirklich fantastisch gemacht.

Immer wieder gibt es Einblendungen aus der Vergangenheit. Euer Onkel lehrt euch hier beispielsweise, dass ihr euren Gegner bei einem Kampf (bzw. beim Töten) in die Augen schauen sollt. Umso spannender ist die Sache, dass Jin Sakai sich aber im Laufe des Spiels ändern muss und Gegner auch mal von hinten angreifen wird. Immer wieder werdet ihr den Kodex brechen, um stärker zu werden.

Nach und nach geht es darum, neue Verbündete zu finden und diese zu rekrutieren.

Gameplay

Ich habe durchaus mehrere Stunden gebraucht, um wirklich „warm“ mit dem Spiel zu werden. Ghost of Tsushima erfindet das Rad nicht neu, macht aber gerade in Sachen Gameplay einiges richtig. Vor allem das umfangreiche und relativ komplexe Kampfsystem hat mich total überzeugt.
Zur Jederzeit hatte ich das Gefühl, der Herrscher hinter dem Protagonisten zu sein.

Am einfachsten lässt sich das mit dem „seichten“ Gameplay von Assassins Creed vergleichen. Ihr könnt Angriffe abwehren, parieren bzw. kontern, leichte und schwere Angriffe durchführen. Aber auch Wurfmesser und Bogen gehören zu eurem Arsenal.

Der Unterschied liegt aber darin, dass ihr als Samurai jederzeit die Kampfhaltung ändern könnt und müsst. Seid ihr in einer Schlacht gegen die Mongolen verwickelt, dann werdet ihr ebenfalls von Fern- und Nahkämpfer, bzw. Schwert und Schildkämpfer angegriffen. Je nachdem welchen Feind ihr gerade angreift, müsst ihr bestenfalls die Kampfhaltung via Knopfdruck ändern.

Denn nur so könnt ihr beispielsweise Schildträger so angreifen, dass sie auch verwundbar werden. Gegen Schwertkämpfer hingegen müsst ihr eine schnelle und vor allem auch flexible Haltung einnehmen können, damit ihr Angriffe direkt kontern könnt.
Am Anfang habe ich etwas gebraucht, die Steuerung zu verinnerlichen, aber wenn man diese raushat machen die Schlachten und Kämpfe richtig viel Spaß. Hier hat Sucker Punsh alles richtig gemacht!

Einzig das Missionsdesign hat mich gerade am Anfang sehr gestört. Zwar habe ich das Game bei weitem noch nicht durchgespielt, aber selbst nach vielen Stunden bleiben die Aufgaben immer die gleichen.

Ihr geht mit einem verbündeten auf Spurensuche, entdeckt ein Lager und tötet alle. Natürlich gibt es hier und da kleinere Ausnahmen, aber im Großen und Ganzen wiederholen sich die Hauptmissionen schon sehr. Auch wenn das Kampfsystem richtig viel Spaß macht, hätte ich mir ein bisschen Abwechslung und mehr „Open World“ Feeling gewünscht. Die Welt und die Umgebungen gepaart mit den mysteriösen Samurai Hintergrundgeschichten bietet so viel mehr!

Was die Welt und die Missionen weniger bieten, gleicht sich dafür bei Jin wieder aus. Ihr könnt nicht nur wie gewohnt bei solchen Spielen die Fähigkeiten aufmotzen, sondern auch die Waffen und eure Rüstung. Die Skills bieten zum großen Teil auch neue Fähigkeiten, die wiederrum neue Bewegungsmuster freischalten.
Hier könnt ihr euch wirklich sehr entfalten. Umso wichtiger sind auch die Collectables in Ghost of Tsushima: Neben heißen Quellen und Orte zum Beten müsst ihr auch allerhand Materialien suchen, um euren Charakter zu stärken. Abgesehen von der Platin Trophäe gibt es hier einiges zu tun!

Technik

Technisch bin ich wieder ein bisschen hin und hergerissen. Während gerade die malerischen Umgebungen sehr schön geworden sind und auch eine sehr schöne Atmosphäre schaffen, vermisse ich bei den Charakteren etwas mehr Details.

Die Steuerung empfinde ich auch ein bisschen zu gewöhnungsbedürftig. Es kommt einfach unbeabsichtigt häufig vor, dass ich vom Pferd absteige obwohl ich das nicht möchte. Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Games hier eine einheitliche Steuerung haben sollen, aber Sucker Punsh hätte das schon ein bisschen besser gestalten können.
Auch die Ziele mit Hilfe des Windes (über das Touchpad zu streicheln) fand ich eher nervig als „cool“.

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