Kerry – Ring of Kerry
Im südwestlichen Teil Irlands liegt der Ring of Kerry in der gleichnamigen Grafschaft. Der Ring of Kerry umrundet die Insel Iveragh, die südlich der Dingle Peninsula liegt. Beim Ring of Kerry handelt es sich um eine Panorama-Straße bzw. einen Küstenabschnitt, der sich über insgesamt mehr als 170 Kilometer erstreckt und sehr gerne befahren wird. Mehr als 100 km der Panoramastraße liegen in unmittelbarer Nähe zum Atlantik.
Der Ring of Kerry gilt als die bekannteste und beliebteste Sehenswürdigkeit Irlands. Die Bewohner der Gegend haben sich natürlich längst darauf eingestellt. Durch den Tourismus fließt viel Geld in die Region.
Ring of Kerry – hier zeigt sich Irlands ganze Schönheit
Da der Ring of Kerry ein sehr beliebtes Touristenziel ist, war es sogar nötig, aufgrund der allzu engen Straßenverhältnisse Absprachen zu treffen. Die Busse fahren ausschließlich gegen den Uhrzeigersinn, die Autos in der Gegenrichtung, also im Uhrzeigersinn. Ansonsten müssten die Autos jeweils hinter den eher langsamen Bussen herfahren, ohne jemals überholen zu können.
Um den Ring of Kerry wirklich genießen zu können, sollte man mindestens zwei Tage für den Aufenthalt in der Gegend einplanen. Entlang der Strecke finden sich Hotels und Bed & Breakfasts in mehr als ausreichender Anzahl, sodass Übernachtungen kein Problem sind. Besucher, die nicht so viel Zeit haben, müssen sich wohl auf das bloße Abfahren der wunderschönen Strecke beschränken. Wer Probleme damit hat, sich auf den Linksverkehr einzustellen, fährt aufgrund der wirklich schmalen Straße der Verkehrssicherheit zuliebe besser mit dem Bus.
Ring of Kerry – Erkundung und Sehenswürdigkeiten
Bei der Abfahrt der Insel im Uhrzeigersinn erreicht man zunächst Kenmare. Die kleine Stadt liegt in der Bucht des Kenmare Rivers zwischen den Halbinseln Beara und Iveragh. Das Örtchen ist durchaus überschaubar, die zwei Hauptstraßen, die ein lang gestrecktes X bilden, kreuzen sich bei einem Park. In der Nähe liegt eine Kirche, von dort aus ist es nur ein kurzer Weg zu einem sehenswerten Steinkreis, der zwar auf Privatgelände liegt, aber durchaus besichtigt werden kann. Kenmare ist bekannt für seine feinen Spitzenarbeiten, es gibt sogar ein Museum, in dem die Geschichte der Kenmare Spitze anschaulich erklärt wird.
Das Parknasilla Great Southern Hotel liegt wenige Kilometer entfernt von Kenmare und ist in einen wunderschönen freizugänglichen Park eingebettet. Für Liebhaber von Teepausen und leckeren Scones wird hier hervorragend gesorgt. Von dort aus geht es weiter nach Sneem. Dieser kleine Ort mit der Brücke über den Fluss ist von einer geradezu malerischen Schönheit, die auch viele hochrangige Politiker begeisterte, die dort auf Einladung der irischen Regierung weilten. Charles de Gaulle und die niederländische Königin Beatrix sind nur zwei der vielen berühmten Gäste.
Das Staigue Stone Fort ist eines der schönsten Steinforts in ganz Irland, sein Alter wird auf mindestens 2000 Jahre geschätzt. Ein Abstecher dorthin lohnt sich auf jeden Fall. Caherdaniel, die nächste Station auf dem Weg, ist eigentlich nur eine Mini-Stadt, doch hier war eines der Zentren für den Handel mit Frankreich und Spanien. Natürlich lebten hier auch eine Menge Schmuggler.
Der Coomakista-Pass, der zwischen Derrynane und Lough Currane liegt, bietet an klaren Tagen eine sensationelle Aussicht bis hin zu den Felseninseln von Skellig, die im Lichte der Nachmittagssonne wunderschön leuchten. Lough Currane ist ein Paradies für Angler. Lachse und Forellen gibt es hier in Hülle und Fülle. Das viktorianische Seebad Waterville wird hauptsächlich von Anglern besucht. Kurz danach zweigt vom Ring of Kerry, der Ring of Skellig ab, sozusagen als Ring am Ring. Der Ring of Skellig reicht bis zum Westzipfel der Insel Iveragh. Ortschaften sind hier sehr selten. Ballinskelligs ist einer der bekannteren Orte, er besteht aber nur aus einigen wenigen Hütten, einem Mönchskloster und einem winzigen Hafen.
Die Weiterfahrt zum Hafenort Portmagee ist nur für Schwindelfreie ein Vergnügen. Vom Coomanaspig-Pass aus führt die Straße steil nach unten, eine Achterbahnfahrt ist dagegen ein Kinderspiel. Valencia Island in der Nähe von Portmagee ist eher reizlos. Highlights sind allerdings die Fuchsien, Rhododendron und Brombeeren, vor allem zur Blütezeit. Diese Sträucher sind über die ganze Insel verteilt. Sollte der Irland-Besucher etwas Zeit übrig haben, so kann er sich über die bewegte Geschichte der Insel informieren, doch man verpasst nicht wirklich etwas, wenn man diese Station auslässt. Ab Caherciveen führt der Ring of Kerry dann weiter. In diesem Ort wird die Verehrung von Daniel O’Connell, dem sogenannten katholischen Befreier, sehr groß geschrieben. Auf der Weiterfahrt nach Glenbeigh genießt man an guten Tagen eine exzellente Sicht. Ganz in der Nähe dieses Ortes befindet sich ein wunderschöner Sandstrand, der zum Baden einlädt. Das Kerry Bog Village Museum in der Nähe der Ortschaft bietet einen hautnahen Blick auf das harte Leben der Torfbauern.
Die Gegend ist bei Wanderern überaus beliebt. Der Kerry Way, ein ausgeschilderter Wanderweg mit über 200 km Länge, eignet sich aber nur für erfahrene Wanderer. Ausgewählte Strecken können aber auch mit dem Auto abgefahren werden, beispielsweise führt eine sehr schöne Strecke den Lough Caragh, das ist die Verbreiterung des gleichnamigen Flusses, entlang. In Killorglin endet die Tour. Im August findet dort jährlich der Puck Fair statt, der sich damit rühmt, der älteste Jahrmarkt der Welt zu sein.
Im Laufe der Festlichkeiten wird auf dem ehemaligen Viehmarkt jedes Jahr auch ein Ziegenbock zum König Puck gekrönt und die Krönung wird natürlich ausgiebig und feucht-fröhlich gefeiert. Extra für den Jahrmarkt wird jeweils die Sperrstunde der Pubs aufgehoben.
Von Kerry aus geht’s weiter
Von Kerry aus ist es nicht weit bis nach Killarney, dem Tor zum Ring of Kerry. Killarney ist eine Touristenhochburg mit Shopping-Möglichkeiten und unzähligen Pubs, die aber alles bietet, was man braucht. Rund um die Stadt befinden sich viele gepflegte Parkanlagen mit hübschen Wäldchen und Seen. Die Halbinsel Dingle ist ebenfalls nicht weit entfernt. Die Verkehrsanbindungen in der Gegend sind ausgezeichnet. Wem das noch nicht reicht, der kann auch auf Ausfahrten mit der Pferdekutsche zurückgreifen.
Die Jaunting Cars, wie die Kutschen in dieser Gegend genannt werden, sind das traditionell übliche Transportmittel im Umkreis der Stadt, zumindest für die Touristen. Ganz billig ist das aber nicht. Man sollte nicht nur den Preis vorher mit dem Kutscher, auch Jarvey genannt, abklären, sondern auch die Dauer der Zwischenstopps, ansonsten kann die Kutschfahrt richtig teuer werden.